Vor fünf Jahren war der Saal im DGH deutlich voller. In diesem Jahr haben es gut 20 Bürger*innen zur Bürgerversammlung geschafft und sich aktiv eingebracht. Kein Interesse, keine Zeit, wunschlos glücklich, die Gründe lassen sich nur mutmaßen, entscheidend ist am Ende, dass die, die anwesend waren, einen Beitrag geleistet haben. Wir sind mit zwei entscheidenden Fragestellungen in die Versammlung gegangen.
Zum einen haben wir den Blick nach hinten gerichtet. Was ist in den letzten fünf Jahren nicht gut gelaufen, was hat gefehlt, wo ist Luft nach oben? Die Rückmeldungen waren nicht so zahlreich, weil offensichtlich eine doch große Zufriedenheit mit der Arbeit der vergangen fünf Jahre vorherrscht. Es gab aber dennoch auch Kritikpunkte. Die beiden wichtigsten waren sicherlich der Wegfall des Projektes Marienkäfer, das für die Senioren*innenmobilität einen ganz hohen Stellenwert hatte. Dafür gibt es bisher keinen Ersatz. Der zweite Kritikpunkt richtete sich in Richtung Pflege der Gemeindeanlagen, deren Zustand in den Augen von Teilnehmer*innen zu wünschen übrig lässt. Dazu könnte man auch die Frage zählen, warum die Gehwege im Rahmen der Straßenerneuerung der Hauptstraße nicht mitgemacht wurden.
Zum anderen und das war dann vielleicht noch wichtiger, wurde der Blick natürlich auch in die Zukunft gerichtet und definiert, was es für die nächsten fünf Jahre für Hausaufgaben gibt, welche Ideen und Vorschläge es gibt mit denen sich der Gemeinderat beschäftigen sollte. Hier sind einige sehr konkrete Vorschläge zusammengekommen, aber auch einige mit einem mittleren bis langfristigeren Planungshorizont. Alles wird nun in den Gemeinderat fließen, der zu entscheiden hat, was passiert und wo man sinnvoll anknüpfen kann.
Unter dem Strich kann man festhalten, dass es gut und wichtig ist, dann und wann direkten Austausch zu initiieren und umzusetzen, damit die Arbeit des Gemeinderates nicht im eigenen Saft schmorrt und man eines Tages merkt, dass man „Dorfpolitik“ an den Bürger*innen vorbei gestaltet hat. Da sind wir offensichtlich nicht, was gut für Lautzenbrücken ist.
Auch wenn dieser Prozess nicht monatlich wiederholt wird, heißt das nicht, dass ihr mit weiteren Anregungen, Ideen oder auch mit Kritik nicht auch zwischendurch auftauchen könnt. Nutzt die Einwohnerfragestunde, kommt in die Sprechstunde oder tickert den Ortsbürgermeister oder jemanden vom Gemeinderat auch einfach so an, die Dienstwege sind kurz.